Vor rund hundert Jahren drängten sich die historischen Ereignisse. Es war eine Zeit großer Umbrüche. Parallel dazu häufen sich heute die Jubiläen, die daran erinnern. Hier reiht sich die Arbeiterwohlfahrt ein – heute kurz AWO genannt – mit ihrem Rückblick auf hundert Jahre sozialen Denkens und Tuns. Der soziale Impuls war damals so aktuell wie kaum etwas anderes im Weltgeschehen. Wenn heute der Blick auf die 1919 gegründete AWO gerichtet wird, dann erkennen wir, dass die AWO als einer der ältesten deutschen Wohlfahrtsverbände Teil einer historischen Dynamik war, die damals unsere Welt veränderte. Mit über 180000 Beschäftigten und 14000 sozialen Diensten und Einrichtungen hat sich der Wohlfahrtsverband zu einem modernen, gemeinnützigen Dienstleistungsunternehmen entwickelt.
Das von identis gestaltete Zeichen wird zum Träger dieses Gedankens und zum Abbild dieser Erkenntnis. Darüber hinaus weist es in eine Zukunft, die das fortsetzt, was sich in hundert Jahren aufgebaut und bewährt hat.
Das Zeichen beschränkt sich auf die Zahl, macht diese Zahl aber zum Bild. Die Zahl 100 wird neu erschlossen und mit einem vielschichtigen Inhalt gefüllt. Die Ziffer 1 wird als Strichfolge erlebt, als Anstrich und Abstrich, und damit als Auftakt für einen weiteren Strichverlauf, der ein Bild beschreibt. Zunächst sind die symmetrischen Arkadenbogen der Herzform erkennbar, ein sichtbarer Bezug auf das bestehende AWO-Zeichen. Doch der Ansatz der Herzform endet nicht in der Spitze nach unten, sondern beschreibt kontinuierlich den Radius der beiden Kreisformen. Auf diese Art erscheint der Doppelkreis nicht als starre Symmetrie, sondern als lebendiges Geschehen, als fortwährendes Miteinander, Füreinander, Ineinander. Unterstützt wird dieser „Blick“ durch eine Stimme. Denn in lebendiger Tonalität wird gesagt: „Echt AWO. Seit 1919“. Als Fazit folgt „Erfahrung für die Zukunft“.
Dieses Zeichen gibt ein Beispiel, wie ein Jubiläum „enthistorisiert“ und damit animiert werden kann.